Wie könnt ihr Textilien individuell bedrucken?
Habt ihr Euch auch schon immer mal die Frage gestellt wie ihr Textilien bedrucken könnt? Habt ihr auch große Lust auf individuell gestaltete Textilien wie z.B. Taschen, Statement Shirts, Beanies, Trucker Caps oder Dekokissen? Ausdrucksvolle Einzelstücke, die nicht von der Stange sind, und die somit nicht jeder hat?
Ich wollte genau dieses. Besondere, bedruckte Einzelstücke für mich und für Euch alle, die auch auf knallige Farben stehen.
Wie kann man Textilien bedrucken?
Es gibt verschiedene Arten, Textilien individuell zu gestalten, z.B mit Hilfe eines Schneideplotters, eines Sublimationsdruckers oder dem Siebdruck.
Ich für meinen Teil habe mich mit großer Leidenschaft für den Schneideplotter entschieden und erzähle Euch hier in meinem Blogartikel einiges hierzu.
Was ist ein Schneideplotter?
Einige von Euch kennen vielleicht die herkömmlichen Plotter aus der Architektur o.ä., hier werden Pläne aus einer Grafik heraus auf Papier gebracht. Diese Plotter arbeiten mit Stiften und übertragen so Eure Dateien auf Papier. Bei einem Schneideplotter wird, im Gegensatz zu den herkömmlichen Plottern, ein Messer anstatt der Stifte eingesetzt. Man wählt ein Motiv oder eine Vektorgrafik aus, schickt diese Schnittdatei an den Plotter und dieser schneidet die Konturen in eine Beschriftungsfolie, ohne die Trägerfolie zu beschädigen. Das Motiv wird aus der Trägerfolie ausgeschnitten. Wichtig ist hierbei, dass das Motiv vor dem Schneidevorgang gespiegelt wird, damit es am Ende auch richtig herum auf Deinem Textil landet.
Was bedeutet entgittern?
Als entgittern bezeichnet man den nächsten Schritt, welcher auf den Schneidevorgang folgt. Hierbei wird die überschüssige Folie per Hand entfernt, so dass nur das gewünschte Motiv auf der Folie zurückbleibt.
Das Motiv auf die Textilien pressen
Das entgitterte Motiv wird sodann mit Hilfe einer Wärmepresse auf das Textil gebracht. Hierbei ist die korrekte Temperatur und der richtige Anpressdruck wichtig (hierzu später näheres, wenn ich auf die unterschiedlichen Folienarten eingehe). Nach dem Pressvorgang wird die Trägerfolie abgezogen, so dass nur Dein gewünschtes Motiv auf dem Textil zurückbleibt. Das bedrucken von Textilien mit Hilfe eines Schneideplotters ist etwas aufwendiger als z.B. der Siebdruck aber die Ergebnisse sind einfach überzeugend. Es können auch mehrfarbige Motive entstehen, hierfür müssen die Motive entsprechend nach Farbebenen in der Software Deines Plotters vorbereitet werden. Du kannst dann die einzelnen Farbebenen einzeln in Deinen Wunschfarben plotten/schneiden. Die Farben werden dann nacheinander mit der Wärmepresse auf das Textil gebracht, so kannst Du auch übereinander pressen. ACHTUNG: Auf Glitzer, Flock und Neon lässt sich keine andere Folie pressen.
Du benötigst am besten eine Textilpresse. Alternativ geht zwar auch ein Bügeleisen, allerdings ohne Dampf. Ich empfehle allerdings wirklich eine Presse, da Du aus meiner Sicht hiermit die besten Ergebnisse erzielst. Mit einer Presse kann der richtige Druck grossflächiger als mit einem Bügeleisen ausgeübt werden. Hast Du eine große Textilpresse, welche mit Hilfe eines Hebels bedient wird, kann der für das Textil beste und vor allem einheitliche Druck ausgeübt werden. Für den Hobbybedarf tun es aber natürlich auch kleinere Textilpressen.
Was gibt es für verschiedene Folienarten?
Folien sind das wichtigste Zubehör beim plotten. Bei Transferfolien unterscheidet man bei den meist genutzten Folien die Flexfolien und Flockfolien. Es gibt natürlich noch weitere Folienarten, wie z.B. Glitzerfolie, Effektfolie oder Holografiefolie. Ich beschreibe Euch hier einmal die Unterschiede zwischen den beiden meist genutzten Folienarten. Flex- und Flockfolie eignen sich beide perfekt für Textilien.
Die sichtbare Oberfläche von Flexfolie besteht aus Polyester und weist eine sehr glatte, fast schon plastikartige Oberfläche auf.
Flockfolie dagegen besteht aus Fasern und weist eine samtartige, weiche Oberfläche auf.
Flexfolien gibt es in verschiedenen Farben und Mustern. Flexfolien werden, wie bereits beschrieben, auf das Wunschmotiv mit Hilfe des Plotters zugeschnitten und anschließend mit einer Wärmepresse auf die Textilien gebracht. Jede Folie benötigt hier ggf. eine andere Wärme und einen anderen Anpressdruck. Die Angaben zu jeder einzelnen Folie für die verschiedenen Schneideplottereinstellungen sowie für die Wärme- und Druckeinstellungen, findet ihr direkt bei den Folienherstellern. Ich bestelle meine Folien fast ausschließlich bei www.plotterfolie.de und bei www.plottermarie.de und zwar aus Überzeugung. Ich habe hier bisher nur gute Folien erhalten und zu jeder einzelnen Folie stehen die hilfreichen Schneide- und Wärmetipps auf der Homepage. Ist meine ganz persönliche Meinung und Empfehlung.
Schaffe Dir anfangs gern einen kleinen Vorrat an verschiedenen Farben an, so kannst Du such jederzeit spontan Projekte umsetzen. Gerade am Anfang, in der Übungsphase, verbraucht man auch eher mal mehr Folie, da man die Schnitteinstellungen des Plotters kennenlernen muß und etwas herumprobiert, bis man die für sich richtigen Einstellungen gefunden hat. Wechselst Du dann das Material, geht die Probiererei erneut los. Aber schon nach kurzer Zeit hat man seine Standardeinstellungen für die verschiedenen Materialien herausgefunden und kann sich diese speichern.
Vergleicht man Flex- und Flockfolie, so stellt man sehr schnell fest, dass die Flockfolie widerstandsfähiger ist und vom Material her einfach etwas dicker und erhabener als normale Flexfolie. Flockfolie hat diese einmalige samtige Oberfläche, welche kuschelig weich ist. Leider ist sie etwas fusselanziehend, aber das lässt sich mit einer normalen Fusselbürste schnell beheben.
Welche Materialen eignen sich zum beplotten?
Flexfolie sowie Flockfolie eignen sich sehr gut für Textilien. Ob Sweatshirts, Jutebeutel, Baumwolltaschen oder Kissenbezüge. Je höher der Baumwollanteil ist, desto besser klappt es mit diesen Folienarten. Möchtest Du Materialien wie Nylon oder Polyester beplotten, ist dieses natürlich auch möglich, allerdings empfehle ich Dir hier die Poli-Flex Turbo Folie von www.plotterfolie.de, da diese eine geringere Wärme und eine sehr viel kürzere Presszeit benötigt. Das Material kann sonst schmelzen. Probiere es ruhig einmal auf einem Proberohling aus und teste es und Du wirst den Unterschied erkennen. Aber trau Dich, hab keine Scheu vor anderen Materialien. Vielleicht runinierst Du den einen oder anderen Rohling, aber Übung macht den Meister und Proberohlinge solltest Du einfach einplanen.
Welche Materialien kann ein Plotter noch schneiden?
Es gibt verschiedene Plotter und jeder hat seine Schwerpunkte. Mit den meisten Plottern können auch Materialien wie Vinylfolie, Stoffe, Papier- und Kartonagen, Leder, Moosgummi, Filz und teilweise sogar Bastelholz geschnitten werden.
Falls Du Dir einen Plotter zulegen möchtest, mußt Du Dir überlegen was Du mit Deinem Plotter anstellen möchtest und danach Dein für Dich perfektes Modell aussuchen. Auf Youtube gibt es zahlreiche Videos zu den verschiedenen Plottermodellen. Ich empfehle Dir hier die Videos von Plottertante, welche Videos zu allen Plottermodellen erstellt hat und alle für Euch gestestet hat. hier sind sehr gute Informationen zu finden.
Ich habe mich für den Silhouette Cameo 4 entschieden, der perfekte Plotter für mich und mein Kleingewerbe.
Individuelle Ideen und Wünsche?
Du mußt Dir natürlich keinen eigenen Plotter zulegen, um aussergewöhnliche Einzelstücke nach Deinen Wünschen und Vorstellungen zu erhalten. In meinem Shop findest Du viele Besonderheiten, welche meine Liebe zur Farbe und Colorblocking widerspiegeln.
Das passende ist nicht dabei? Dann her mit Deinen Ideen und Vorstellungen und wir werden mit Sicherheit gemeinsam etwas ganz tolles kreieren!
Beim recherchieren zu meinem Blogbeitrag, habe ich auf einige Informationen von kreativpuls.de zurückgegriffen. Die meisten beschriebenen Punkte beruhen allerdings auf meinen ganz eigenen und persönlichen Erfahrungswerten.